Die JNG gewinnt den Schulentwicklungspreis "Gute gesunde Schule"
7.12.2020
Die Unfallkasse NRW zeichnet die Jodocus Nünning Gesamtschule, die die Präventionsarbeit und Gesundheitsförderung in herausragender Art und Weise umsetzt, mit dem Schulentwicklungspreis „Gute gesunde Schule“ aus. In einem mehrstufigen Bewerbungsverfahren hat sich die JNG qualifiziert und wurde nun als eine von 43 Schulen in NRW ausgezeichnet. Das Team "Bildung und Gesundheit" - bestehend aus Anna Heselhaus und Linda Feldhaar - die gemeinsam das Bewerbungsverfahren bestritten haben, sind überglücklich und stolz, dass die gesamte Schulgemeinschaft mit viel Engagement und Tatkraft diesen anspruchsvollen und arbeitsintensiven Prozess gemeistert hat.
Bereits seit 2018 arbeitet das Team daran, Gesundheit im ganzheitlichen Sinne in der Schule zu integrieren. „Gesundheit ist mehr als nicht krank sein - sich wohlfühlen, Bewegung, aktive Beteiligung und individuelle Entfaltung gehören dazu“ verdeutlichen die Koordinatorinnen. „Im Fokus unserer Arbeit standen für uns drei zentrale Themen: Raum für Individuelle Förderung, Digitalisierung und bewegtes Lernen“ führt Anna Heselhaus aus.
Schrittweise wurden diese Schwerpunkte und viele weitere Aspekte umgesetzt. Dieser facettenreiche Lebens- und Lernraum wurde der Kommission im Juni bei einem Ortstermin vorgestellt. Alle beteiligten Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler freuten sich, stolz ihre Arbeit zu präsentieren. Dabei durften unter anderem die Schulhunde Jodoca und Lou, das Schule ohne Rassismus-Team, die Schülervertretung und Koordinatoren für Digitalisierung, Kultur und Sport nicht fehlen.
Das Thema "bewegtes Lernen" und bewegter Schulalltag waren zentrale Aufgabenfelder des BuG-Teams. Beispielsweise werden dem Kollegium monatlich Bewegungsideen und „Energizer“ für den Unterricht zur Verfügung gestellt. "Damit kommen Körper und Geist in Bewegung. Diese Bewegungspausen sind im Unterricht förderlich, um die Lernmotivation und die Konzentration zu steigern" erklärt Linda Feldhaar. Diesen Effekt verspürt auch Vincent aus der 6A, "nach einer Runde Auspowern kann ich besser lernen". Aber auch die Pausen können bewegt verbracht werden: "Ich will einfach nur mit meinen Freunden in der Pause kicken", so Leonard aus der 8D. Koordiniert durch die Pausenhelfer haben alle Schülerinnen und Schüler Zugang zu einem großen Spiel- und Sportmaterialangebot.
Die Kommission hat die "Insel – ein Ort für individuelles Lernen“ besonders positiv wahrgenommen. In der Insel finden Schülerinnen und Schüler offene, wertschätzende und entspannte Bedingungen zum individualisierten Leben und Lernen in verschiedenen Lern-, Rückzugs-, Medien- und Entspannungsbereichen vor. „Auch in den Pausenbereichen kann man hier zur Ruhe kommen und Gesprächs- und Spielpartner finden“ so die Sonderpädagogin Judith Hölscher, „wir unterstützen aber auch unsere Kolleginnen und Kollegen und beraten daher nicht nur Schülerinnen und Schüler“. Ausgangspunkt für jegliches Lernen an der JNG ist dabei immer der Mensch selbst. Judith Hölscher unterstreicht: „Für mich ist es wirklich wichtig, dass jeder Schüler, jede Schülerin mit einem guten Gefühl zur Schule kommt. Sie sollen sich angenommen und wertgeschätzt fühlen, sowohl in der Gemeinschaft innerhalb der Klasse als auch in der Kleingruppe, aber auch als eigenständiger, individueller Mensch mit all seinen bunten Facetten“. Dieser ressourcenorientierte Blick auf die Schülerschaft stärkt das Wohlbefinden jedes Einzelnen und im Ganzen das Schulklima. „Spaß am Schulleben ist sehr wichtig, damit man gerne zur Schule geht", fasst Maja Fischer aus der Q1 zusammen. Als ein langjähriges Mitglied der Schülervertretung setzt sie sich unter anderem für die Wünsche der Schülerschaft und festliche Traditionen im Schulalltag ein. Dazu gehören für sie die alljährliche Nikolausaktion und eine kunterbunte Karnevalsfeier.
Zur Förderung des sozialen Miteinanders und eines konzentrierten Lernens kommen die Schulhunde zum Einsatz. "Hunde sorgen für eine weichere Atmosphäre in der Klasse“, sagt Britta Frenk, Verantwortliche der tiergestützten Pädagogik. Die Arbeit mit Therapiehunden nahm auch das Kommissionsteam besonders positiv wahr.
Weiterhin lobte die Kommission die Beteiligungsstrukturen an der JNG, wie zum Beispiel die letzte Schulentwicklungswerkstatt zum Thema "Mobiles digitales (Selbst-)Lernen", in der Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte gemeinsam Ideen entwickelten und umsetzten.
Diese Partizipation ist ein wichtiger Bestandteil unserer Schulentwicklung und wird auch im aktuellen Projekt des „Grünen Klassenzimmers“ deutlich. Es ist beispielhaft für die Kooperation mit externen Partnern, Eltern, Schülern und Lehrern. „Dadurch, dass wir als Eltern mitentscheiden dürfen, haben wir die Möglichkeit unsere Ideen einzubringen“, hebt Frau Kamperschoer, Vorsitzende der Elternvertretung, hervor, „ich freue mich schon, wenn meine Kinder in Zukunft im Grünen Klassenzimmer in der Natur wissenschaftliche Erfahrungen sammeln können."
Weitere vielfältige Angebote, die zum Mitmachen anregen, finden im Schulalltag ritualisiert statt. „Wir leiten durch Projekttage, durch Juniorwahlen, Diskussionsforen und natürlich auch in unserem Fachunterricht zur Partizipation an", erklärt die Kulturkoordinatorin Isabel Kiekenbeck, „wenn ich an unsere Schule denke, kommt mir Unterricht nur als eine von vielen Sachen in den Kopf. Wir tragen dazu bei, dass unsere Schülerinnen und Schüler mündige Mitglieder unserer Gesellschaft werden“.
Ebenso wurde der Schwerpunkt Digitalisierung geschätzt. Neben dem Umgang mit digitalen Medien, der die Schülerinnen und Schüler auf die Zukunft vorbereitet, wurde vor allem die Digitale Ethik gelobt. Der Medienkoordinator Malte Boland fügt hinzu: „Heutzutage ist es wichtig, dass junge Menschen auf die digitale Welt vorbereitet werden, sich in dieser aber nicht verlieren. Umso besser ist es, dass wir über eine herausragende Infrastruktur verfügen und viele digitale Tools nutzen."
Neben der Gesundheit der Schülerinnen und Schüler hat sich der Lehrerrat unter anderem die Gesundheit des Lehrerkollegiums auf die Fahne geschrieben. Beispielsweise werden nun die psychosozialen Belastungsfaktoren ermittelt, um Maßnahmen zur Lehrergesundheit zielgerichtet umzusetzen. Erste Schritte - wie der Lehrersport in der Mittagspause - wurden schon getätigt.
Auch der Schulleiter Herr Kühn ist stolz auf die Zusammenarbeit mit den schulischen Gremien: „Wir begreifen die Ehrung als Auftrag, im Sinne der Auswertung der Unfallkasse NRW weiterzuarbeiten und planen das Preisgeld in Höhe von 14780€ für die Ausstattung weiterer Lern- und Lebensräume zu verwenden“.